
Als Medienunternehmer in Europa dreht sich in meinem Alltag normalerweise alles um Schlagzeilen, Aufmerksamkeit, Tempo. Doch was ich an diesem letzten Osterwochenende erlebt habe, war von einer ganz anderen Qualität: bewegend und zutiefst menschlich.
Ich hatte das große Glück, gemeinsam mit meiner Familie am Sonntag an der Ostermesse im Petersdom teilnehmen zu dürfen. In einer der ersten Reihen sitzend, konnten wir aus nächster Nähe verfolgen wie der Papst, obwohl geschwächt, den Besuchern und vor allem Kindern, mit einer berührenden Herzlichkeit begegnete.
Nur einen Tag später die Nachricht, die um die Welt ging: Der Papst ist tot. Der Tod eines geistlichen Oberhaupts, das weit über die katholische Kirche hinaus als Stimme der Menschlichkeit, des Ausgleichs und des Friedens galt.
Am kommenden Samstag findet die Beerdigung in der Basilika Santa Maria Maggiore statt. Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt werden erwartet – ein seltenes, stilles Zusammentreffen inmitten eines zurzeit sehr lauten Weltgeschehens. Vielleicht bietet gerade dieser feierliche Abschied einen Raum für mehr als nur Trauer. Vielleicht wird er zu einem Moment der Begegnung, des kollektiven Innehaltens, der Türen öffnet für Gespräche, die dringend notwendig sind.
In seiner letzten Osteransprache, die er verlesen ließ, hat der Papst eindringlich an die Krisenherde der Welt erinnert – an das Leid, an den Krieg, insbesondere in der Ukraine. Sein Appell war klar: Frieden. Verständigung. Menschlichkeit.
Ein großer Brückenbauer verlässt die Weltbühne. Doch vielleicht ist es gerade sein Tod, der die Chance eröffnet, Brücken neu zu bauen. Vielleicht wird der kommende Samstag mehr als nur ein weltgeschichtlicher Abschied – vielleicht wird er ein stiller Beginn.
Ich werde Papst Franziskus so in Erinnerung behalten, wie ich ihn erlebt habe: als Menschenfreund, als Brückenbauer, als Stimme des Friedens.